Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien und damit das Internet ganz alltäglich und selbstverständlich. Dies macht es auch für die Jugendarbeit zu einem wichtigen Arbeitsinhalt: Sei es als Tool in der Arbeit, als Inhalt zum Beispiel in Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen oder als Arbeitsinstrument, zB zur Organisation und zur Kommunikation. Dies bedingt auch neue Methoden und Herangehensweisen in der Arbeit.
Diese drei Handbücher bieten a) Übungen und Methoden, b) Hintergrundinformationen für JugendarbeiterInnen, die ein Peer Projekt umsetzen möchten sowie c) Informationen für Jugendliche selbst, die als MultiplikatorInnen einsteigen wollen.
- Die sichere und verantwortungsvolle Nutzung des Internets in der Jugendarbeit – Themen und Methodenhandbuch – Download
- Coaching Handbuch – Ein Coaching-Handbuch für Peer Projekte mit Jugendlichen zur Förderung von Medienkompetenz in der außerschulischen Jugendarbeit – Download
- Peer Experts – Handbuch für jugendliche Peer Experts zur Begleitung ihrer Ausbildung bzw. zur Unterstützung von eigenen Aktivitäten im Bereich Medienkompetenz – Download
Du hast Ideen für neue Übungen? Wir freuen uns auf deine Vorschläge! Link Google Formular
A – Ich im Netz
Themen:
- Schutz der eigenen Privatsphäre, Fotos im Netz, Recht am eigenen Bild, Selbstdarstellung online, Exzessive Nutzung, Gesundheit
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Selbstdarstellung und die daraus resultierende Interaktion mit anderen Jugendlichen ist ein wichtiger Teil der Identitätsbildung bei Jugendlichen
- Jugendliche haben in Bezug auf den Umgang mit Fotos teilweise familiär schlechte Vorbilder, die sich nur enig um das „Recht am eigenen Bild“ kümmern, daher gab es in der Kindeheit vieler Jugendlicher wenig Möglichkeit, einen richtigen Umgang damit zu erlenen: Jemand anderen zu fragen bevor man ein Bild aufnimmt oder veröffentlicht.
- Der Selbstdarstellung online wird bewusst oder unbewusst ein großer Stellenwert eingeräumt und viel zeit investiert. Die technischen Fähigkeiten sind daher auch gut ausgeprägt. (wie mache ich ein Selfie? Welcher Winkel? Welcher Filter? …)
- Die eigenen körperlichen grenzen im Umgang mit digitalen Medien zu kennen, ist vielleicht noch im Volksschulalter vorhanden. Hat man es in dieser Zeit nicht gelernt, so ist der Umgang in der Pupertät sehr herausfordernd, da ja entwicklungsbedingt gerne und häufig über Grenzen gegangen wird.
- Die Nutzung von digitalen Geräte als Flucht vor einem besonders belastendem Alltag zu wählen, ist für manche Jugendliche sehr verführerisch und kann durchaus auch zur Sucht führen.
B – Inhalte aus dem Internet und für das Internet
Themen:
- Urheberrechte, Musik und Filme aus dem Internet, Medienpädagogische Projekte
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Mangelndes Bewusstsein für die herrschende rechtliche Situation bei Jugendlichen (aber auch erwachsenen), da wenig Erfahrung mit tatsächlicher rechtlicher Ahndung besteht und das Gefühl besteht, es könne zwar andere treffen, aber nicht einen selbst.
- Erst, wenn selbst Inhalte für Youtube erstellt werden, die dann beim Uploaden auf der Plattform Probleme bereiten, beginnen Jugendlichen sich nach Alternativen umzusehen.
- Auch wenn dieser Eindruck dermangelnden Konsequnezen stimmen mag, so ist es dennoch Aufgabe von Sozialpädagogischen und Bildungseinrichtungen, hier eine rechtlich passende Vorgehensweise zu vermitteln.
- Gerade bei medienpädagogischen Projekten ist dies unbedingt notwendig, da das Vorbild hier einen großen Einfluss hat.
C – Bewertung von Infos aus dem Internet
Themen:
- Suchbegriffe formulieren, Quellen kennen, Informationen bewerten, Fallen im Internet erkennen, Filterbubble, Politisch extreme Inhalte, Bilder aus dem Internet bewerten, Umgang mit Hasspostings
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Jugendliche haben Herausforderungen, gute Suchbegriffe zu formulieren. Haben Sie eine Frage, formulieren sie dazu keinen Suchbegriff, sondern geben die ganze Frage in einer Suchmaschine ein. So erzielen sie klarerweise nicht immer die passenden Suchergebnisse.
- Neben Youtube, Google, Facebook et al und Wikipedia kennen die Mehrheit der Jugendliche kaum Quellen, wo man nach Informationen online suchen kann.
- In der Regel wenden Jugendliche nur wenige Sekunden oder manchmal noch kürzer dafür auf, um eine Online-Quelle zu beurteilen. Dies wird auch von Betrügern gerne ausgenützt.
- Jugendliche suchen tagesaktuelle oft in sozialen Netzwerken und wissen aber gleichzeitig, dass diese Quellen nicht vertrauenswürdig sind.
- Nicht immer sind sich Jugendliche der Existenz von Filterblasen bewusst, auch nicht, wenn es um extreme politische Inhalte geht.
D – Ich und andere im Internet
Themen:
- Unser Umgang miteinander im Internet – Netiquette, Mit den eigenen Gefühlen umgehen und entsprechend reagieren, Empathie und Mitgefühl, Zivilcourage zeigen, Gewalt erkennen/wahrnehmen/richtig reagieren, Cyber-Mobbing, Anderen online unterstützen
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Cyber-Mobbing sind für Jugendliche eine besondere Herausforderung
- Der Umgang mit Konflikten in der Online-Welt ist für Jugendliche nicht einfach, ebenso wenig wie der Umgang mit den eigenen Gefühlen.
- Kinder und Jugendliche brauchen kompetente Ansprechpersonen, wenn es der Lösung von Konflikten in der Online-Welt geht, da sie mit ihren eigenen Lösungsversuchen nicht immer erfolgreich sein, aber in der Regel auf wenig kompetente Erwachsne stoßen.
- Empathie und Mitgefühl braucht zur Entwicklung regelmäßiges Training.
- In zeiten von Hasspostings und Shitstorms sind neue Formen der Zivilcourage unbedingt notwendig. Diese sind noch nicht ausreichend entwickelt, werden aber von manchen Jugendlichen gerne ausprobiert.
E – Technischer Schutz
Themen:
- Smartphone und Tablets, Hacken, Passwörter, Überwachung
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Standardeinstellungen der Geräte bieten keinen ausreichenden Schutz vor unerwünschten Kostenfallen
- „Social Hacking“, wie dem Herauslocken von Passwörtern ist ein häufiger Grund für Identitätsdiebstahl unter Jugendlichen
- Jugendliche sind an Themen, wie Überwachung teilweise sehr interessiert und möchten gerne Auswege aus der allgemeinen Überwachung finden.
F – Meine Rolle als Peer
Themen:
Umgang in Gruppen, Gruppenprozesse steuern, Die eigenen Grenzen erkennen, Anderen Personen helfen
Relevanz der Themen für Jugendliche:
- Wie kann ich mit Gruppen umgehen
- Kennenlernen wo die eigenen Grenzen als Peer sind und wie man damit umgeht
- Gruppendynamiken steuern können